Fabian und Nils begeben sich auf eine epische Reise durch die Annalen der deutschen Juristenausbildung – ein System, so altehrwürdig wie umstritten, so anspruchsvoll wie manchmal absurd. In dieser etwa 30-minütigen Episode, stilecht begleitet von diversen Kaltgetränken (man muss ja schließlich den berüchtigten Trinktest der Referendarsausbildung simulieren!), nehmen die beiden kein Blatt vor den Mund.
Die glorreiche Geschichte – oder war es doch eher ein Trauerspiel?
Wir starten mit einem humorvollen Ritt durch die Geschichte: Wie hat sich das Jurastudium von den ehrwürdigen Hallen der Pandektenwissenschaft zu dem entwickelt, was es heute ist? Welche Reformen wurden vollmundig angekündigt und welche sind im Sande verlaufen wie ein schlecht vorbereiteter Schriftsatz? Fabian, als Produkt des deutschen Systems, und Nils, mit dem geschärften Blick des in Großbritannien Ausgebildeten, liefern sich einen pointierten Schlagabtausch über die Vor- und Nachteile beider Welten. Ist der deutsche Ansatz wirklich der Goldstandard oder doch eher ein Relikt aus vergangenen Zeiten, das dringend einer Entstaubung bedarf?
Kritikpunkte en masse: Von überfrachteten Lehrplänen bis zur Realitätsferne
Die Liste der Kritikpunkte ist lang und wird genüsslich abgearbeitet:
- Stofffülle vs. Praxisrelevanz: Warum müssen angehende Jurist:innen Meinungsstreits auswendig lernen, die in der Praxis kaum eine Rolle spielen, während die wirklich wichtigen Skills oft zu kurz kommen?
- Das Examen als Schreckgespenst: Ist die Fokussierung auf zwei alles entscheidende Examina wirklich der Weisheit letzter Schluss oder eher ein unnötiger Stressfaktor, der Kreativität und kritisches Denken abtötet?
- Die Rolle der Universitäten vs. Hochschulen für angewandte Wissenschaften: Hier wird es besonders pikant. Wir diskutieren die Ausbildung von “Nicht-Volljuristen” wie den Wirtschaftsjurist:innen. Einerseits erkennen wir an, dass an HAWs oft praxisnäher und vielleicht sogar effektiver für bestimmte juristische Berufsfelder ausgebildet werden könnte. Andererseits stellen wir provokant die Frage: Braucht es wirklich Heerscharen von Wirtschaftsjurist:innen, oder ist das nur eine clevere Erfindung, um das System weiter aufzublähen?
- Vergleich mit UK: Nils schildert seine Erfahrungen aus dem britischen System – was läuft dort besser, was vielleicht schlechter? Gibt es Ansätze, die Deutschland übernehmen könnte, ohne gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten?
- Der “Standesdünkel”: Ist die deutsche Juristenausbildung auch ein Mittel zur Abgrenzung und zur Aufrechterhaltung eines gewissen elitären Status?
- Fehlende Soft Skills: Kommunikationsfähigkeit, Verhandlungsgeschick, wirtschaftliches Verständnis – alles Dinge, die im klassischen Studium oft vernachlässigt werden.
Ein Prosit auf die (Un-)Vernunft
Trotz aller Kritik – und davon gibt es reichlich – sind sich Fabian und Nils einig: Die hohen Anforderungen an Jurist:innen in Deutschland sind im Kern richtig und wichtig. Aber der Weg dorthin könnte deutlich moderner, praxisnäher und vielleicht auch ein bisschen weniger selbstquälerisch gestaltet werden.
Lehnt euch zurück, öffnet ein Bier (oder ein Getränk eurer Wahl) und begleitet Fabian und Nils bei diesem satirischen, aber auch nachdenklichen Streifzug durch die deutsche Juristenausbildung. Es wird gelacht, gelästert und vielleicht sogar die eine oder andere unbequeme Wahrheit ausgesprochen.
Hört rein und diskutiert mit! Was sind eure Erfahrungen mit der Juristenausbildung? Seid ihr Team “Tradition” oder Team “Revolution”?
Die Episode dauert ca. 30 Minuten und ist nicht geeignet für Hörer:innen mit einer akuten Examensphobie (oder vielleicht gerade doch?).